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Hamburg Daniel Unger

„Die Begeisterung in Hamburg ist einmalig"

Daniel Unger schwärmt von Hamburg Daniel Unger schwärmt von Hamburg
Daniel Unger schwärmt von Hamburg
Quelle: Spomedis_gmbh

Er wird den Gedanken nicht mehr los, wie alles hätte sein können. Für Daniel Unger brach vor fast genau drei Jahren eine Welt zusammen. Bei ihm wurde Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert. Zwei Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Athen musste der damals 26-jährige deutsche Meister schweren Herzens der Deutschen Triathlon Union (DTU) mitteilen, dass er nicht würde an den Start gehen können. „Als ich die Diagnose hörte, war ich völlig fertig. Ich musste an die anstrengende Vorbereitung denken und daran, wie schön die Aussicht auf die Spiele doch war“, sagte Unger.

Seinem Ehrgeiz hat der Rückschlag nicht geschadet. Der ist dadurch nur noch größer geworden. Und so geht Unger heute um 15 Uhr gewissermaßen dreifach motiviert bei der Triathlon-WM an den Start des Elite-Rennens der Männer, das 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen umfasst.

Zum einen handelt es sich bei der Weltmeisterschaft natürlich um den Höhepunkt der Saison. Das ist klar und für jeden Starter gleich. Zweitens könnte sich Unger mit einer Platzierung unter den besten Zehn seinen großen Traum erfüllen, sofern er auch gleichzeitig zu den beiden besten deutschen Teilnehmern gehört. Dann hätte er die DTU-Norm für die Olympia-Qualifikation erfüllt und das Ticket für die Spiele in Peking 2008 gelöst.

Drittens, und das trennt ihn von allen anderen im 78 Athleten umfassenden Teilnehmerfeld, würde er diesen Makel tilgen, für den er zwar nichts konnte, der ihm aber noch immer beschäftigt. Die unschöne Erinnerung an Athen würde in den Hintergrund treten.

Die Voraussetzungen dafür, dass ihm heute alles wie gewünscht gelingt, seien in Hamburg perfekt, sagt er. Unger gerät ins Schwärmen, wenn er an die Strecke durch die Innenstadt und die Atmosphäre denkt. Der 29 Jahre alte Ravensburger hat schon reichlich Erfahrung bei seinen Teilnahmen am Hamburg City Man gesammelt. „Da sind die Zuschauer schon während des Schwimmens zu hören. Und wenn man aus dem Wasser kommt, stehen sie in Fünfer-Reihen dort und feuern dich an. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine solche Begeisterung an der Strecke wie in Hamburg“, sagt Unger. Anders als in den anderen Metropolen, in denen Weltcup-Rennen stattfinden, lasse sich in Hamburg kaum eine Stelle finden, wo keine Zuschauer stünden.

„Die Wechselzone ist das absolut Besondere. Es geht direkt an den Zuschauern vorbei, und das Ambiente mit dem Rathaus ist einmalig“, sagt Unger, der Ende Juni bei der EM in Kopenhagen Bronze gewann. „Ich gehe mit der Bestätigung und viel Selbstbewusstsein topfit an die Startlinie. Ich möchte das Rennen meines Lebens absolvieren.“

Christian Görtzen

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