Zum Inhalt springen

Archäologie Schöner wohnen auf dem Galgenhügel

Über die Hinrichtungsstätten des Mittelalters und der frühen Neuzeit wissen Archäologen wenig. Jetzt rekonstruieren Ausgräber, was sich einst vor den Toren der Städte abspielte. Genagelte Schädel und geräderte Skelette enthüllen den grausigen Arbeitsalltag der Scharfrichter.
1 / 14

Rad und Galgen vor Nienburg an der Weser: Richtstätten prägten einst das Landschaftsbild, sie sollten die Menschen abschrecken.

2 / 14

Burglengenfeld: Dieser runde Unterbau gehörte einst zu einem Galgen. Viele Gehängte blieben nach der Urteilsvollstreckung noch so lange hängen, bis durch das Werk von Verwesung und Schwerkraft einzelne Leichenteile hinabfielen.

Foto: Claudia Kick
3 / 14

Luzern-Emmenbrücke: Das dreieckige Galgenfundament wurde während einer archäologischen Untersuchung 1987 freigelegt.

Foto: Kantonsarchäologie Luzern
4 / 14

Dreipfostiger Holzgalgen und Rad bei Falkenburg: Die Darstellung aus dem Jahr 1652 verdeutlicht die typische Position der Richtstätten: außerhalb der Stadt.

5 / 14

Skelette unter dem Galgen von Emmenbrücke bei Luzern: Richtstätten waren ein deutliches Symbol für die Strenge, mit der gegen Verbrecher vorgegangen wurde.

Foto: Kantonsarchäologie Luzern
6 / 14

Steinerner dreipfostiger Galgen von Ernen im Kanton Wallis (Schweiz): Zu den Aufgaben des Scharfrichters gehörte neben dem Töten auch die Herrichtung der Leichen für eine möglichst abschreckende Ausstellung.

Foto: Roland Zumbühl
7 / 14

Weibliches Skelett in Bauchlage unter dem Galgen von Ellwangen: Getötete wurden lieblos in Gruben in ungeweihtem Boden entsorgt.

Foto: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg
8 / 14

Schädel einer Frau aus Langenfeld: Mit dem riesigen Eisennagel hatte der Scharfrichter den abgetrennten Kopf der feinen Dame auf einen Pfosten genagelt.

Foto: Uni Düseldorf / Dr. Peter Pieper
9 / 14

Makabere Inszenierung: Wer sich als Reisender oder Händler einer Stadt oder einem Herrschaftsgebiet näherte, musste auf seinem Weg dorthin erst einmal den Galgen passieren.

10 / 14

Richtschwert im Schwedenspeichermuseum in Stade: "Wissen Sie, was sich unter dem Fußboden Ihres eigenen Hauses befindet?"

Foto: D. Alsdorf
11 / 14

Runder Rabenstein und viereckiger Galgen von Cheb (Tschechien): Schwarze Aasfresser kreisten über dem Platz und warteten darauf, dass die Menge der Schaulustigen sich verzog.

12 / 14

Dreipfostiges Hochgericht in Beerfelden im Odenwald: "Galgen und Richtplätze des Mittelalters und der frühen Neuzeit sind heute längst vergessen."

Foto: Jost Auler
13 / 14

Ruine des gemauerten Rundgalgens von Becov nad Teplou (Tschechien): Wer auf einen gnädigen Richter traf, durfte auf eine Räderung "von oben" hoffen.

Foto: Petr Sokol
14 / 14

Galgenrichtstätte von Wörth am Main: Die Scharfrichter wurden nicht besonders gut bezahlt - sie entsorgten deshalb auch Tierkadaver.

Foto: J. Auler