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Wintersport-Film vom ZDF: Münchner Schauspielerin verkörpert deutsche Olympia-Heldin

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Katarina Witt hat als Eiskunstläuferin alles gewonnen. Ein neuer Film zeigt ein Event, bei dem sie das Podium verpasste. Mittendrin: eine Münchnerin.

München – Sportstars müssen schon Enormes geleistet haben, damit sie mit einem eigenen Film verewigt werden. Wie Katarina Witt. Die Eislauf-Queen aus der ehemaligen DDR gewann mit ihren künstlerischen Darbietungen gleich zweimal olympisches Gold: 1984 in Sarajevo und 1988 in Calgary. Hinzu kommen vier WM- und sechs EM-Titel.

Nun ehrt das ZDF die 57-Jährige mit einem Film, in dessen Mittelpunkt ihre dritte und letzte Olympia-Teilnahme stehen soll. 1994 trat Witt in Lillehammer sechs Jahre nach ihrem eigentlichen Abschied vom Leistungssport noch einmal an und meldete sich mit Platz sieben in der erweiterten Weltspitze zurück. Es war ihr größter Auftritt für die Bundesrepublik.

Regisseurin Michaela Kezele, Produzentin Monika Raebel, Schauspielerin Lavinia Nowak und Sport-Ikone Katarina Witt (v. l.)
Blick hinter die Kulissen: Regisseurin Michaela Kezele, Produzentin Monika Raebel, Schauspielerin Lavinia Nowak und Sport-Ikone Katarina Witt (v. l.) strahlen in Prag um die Wette. © Dušan Martinček/ZDF/dpa

ZDF dreht Film über Katarina Witt: Münchner Schauspielerin mimt Eiskunstlauf-Ikone

Diese Wintertage von Norwegen leben aktuell in Prag wieder auf, wo noch bis Ende Mai gedreht wird. Wann der Film im Fernsehen zu sehen sein wird, ist noch offen. Regie führt Michaela Kezele, das Drehbuch stammt aus der Feder von Andrea Stoll. Der Arbeitstitel des Films lautet „Eine Kür, die bleibt“.

Witt wird dabei von einer jungen Schauspielerin aus München verkörpert. Lavinia Nowak ist mit 27 Jahren nur wenige Monate jünger als die Sport-Ikone damals. Und für sie genau die richtige Wahl. „Sie ist so bezaubernd, dass ich Lavinia sofort in mein Herz geschlossen hab“, lobt Witt bei einem Besuch des Drehorts in der Bild: „Sie brennt fürs Spielen wie ich fürs Eis.“ Die Ähnlichkeit sei „verblüffend“.

Nowak stand bereits für die ARD („Hubert und Staller“, „Das Gestüt“, „Familie Sonnenfeld“) und das ZDF („Zwei Brüder“, „Herzflimmern“) vor der Kamera, war im Kinofilm „Oskars Kleid“ zu sehen und spielte an verschiedenen Theatern (u.a. „Faust“, „Das blaue blaue Meer“, „Der Wolf und die sieben Geißlein“). Sie ist neben München auch in Berlin, Hamburg, Köln, Krakau, Mexico City und Wien zu Hause, wie den Portalen schauspielervideos und filmmakers zu entnehmen ist. Demnach spricht sie neben Deutsch auch Englisch, Französisch und Spanisch fließend, außerdem Italienisch und Polnisch, Grundkenntnisse besitzt sie in Arabisch. Auch für Tanz- und Gesangsrollen ist sie prädestiniert.

Lavinia Nowak aus München spielt Katarina Witt: „Konnte geradeaus fahren und mit Müh‘ und Not bremsen“

Zumindest ersteres könnte ihr auch bei der Darstellung von Witt helfen. Nowak gesteht in der Bild, dass sie zunächst dachte, es handele sich um eine fiktive Geschichte. Immerhin war sie bei Witts Olympia-Abschied noch gar nicht auf der Welt.

Zwei Monate lang bereitete sie sich mit zwei Trainerinnen und vier Trainingseinheiten pro Woche auf die Eiskunstlauf-Szenen vor. Zuvor hatte sie zuletzt mit 13 Jahren auf dem Eis gestanden, wie sie der dpa gestand: „Ich fand immer, dass ich wunderbar fahre, jedoch hatte das nichts mit Eiskunstlauf zu tun, wie ich lernen musste. Ich konnte geradeaus fahren und mit Müh‘ und Not bremsen.“

Ansonsten sah ihre Vorbereitung so aus. „Ich habe alles aufgesogen, was ich über Katarina gefunden habe, Interviews, Dokus, Küren angeguckt. Ihr Buch gelesen. Über sie nachgedacht. Versucht, mich in sie reinzudenken, ihr Handeln nachzuvollziehen und zu sehen, wo ich andocken kann“, schilderte Nowak in der Bild. Außerdem sieht die ehemalige LMU-Studentin viele Parallelen zwischen Eiskunstlauf und Theater – also ihrem beruflichen Zuhause.

Dagmar Manzell, Katarina Witt und Lavinia Nowak (v. l.) an der Bande
Die drei von der Bande: Katarina Witt (M.) besuchte die Schauspielerinnen Dagmar Manzel (l.) und Lavinia Nowak beim Dreh in Prag. © Dušan Martinček/ZDF/dpa

Lavinia Nowak fasziniert von Katarina Witt: „Sie kommt rein und der Raum leuchtet“

Mittlerweile ist sie großer Fan von Witt – nicht nur von der Sportlerin: „Katarina hat eine unglaubliche Ausstrahlung. Sie kommt rein und der Raum leuchtet. Ich war verzaubert von ihr. Wir haben uns wunderbar verstanden.“

Neben Nowak übernimmt Dagmar Manzel die zweite Hauptrolle. Die 64-jährige Berlinerin mimt seit 2015 Kriminalhauptkommissarin Paula Ringelhahn im Franken-Tatort. Im Witt-Film stellt sie deren legendäre Trainerin Jutta Müller dar, die im echten Leben mittlerweile 94 Jahre zählt und als erfolgreichste Eiskunstlauf-Trainerin der Geschichte gilt.

Wie Regisseurin „Mimi“ Kezele in der Bild verrät, war Manzel „meine absolute Traumbesetzung für Jutta Müller“. Drehbuchautorin Stoll nennt als Botschaft des Films: „Never give up. Das ist etwas, was alle Frauen von Katarina Witt lernen können.“ Mit Nowak darf eine Münchnerin dieses Statement mit Leben füllen. (mg)

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