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Michael Jackson Millionenklage und eine zerbrochenen Freundschaft

Der ehemalige "King of Pop" musste gestern vor Gericht aussagen. Der Grund: Musikveranstalter Marcel Avram verlangt 21 Millionen Dollar Schadenersatz für geplatzte Konzerte. Noch im März 1998 hatte Jackson Avram im Gefängnis besucht - damals verband beide eine tiefe Freundschaft.

Santa Maria/USA - Michael Jackson hat sich vor Gericht gegen den Vorwurf seines deutschen Konzertveranstalters verteidigt, er habe einen Millionenvertrag nicht eingehalten.

Der Popstar stellte sich am Mittwoch im kalifornischen Santa Maria drei Stunden lang den Fragen des Staatsanwalts, die er zumeist nur mit "Ja" oder "Nein" beantwortete. Der Münchner Musikveranstalter Marcel Avram wirft Jackson vor, er habe zwei fest vereinbarte Auftritte zu Silvester 1999 platzen lassen. Avram fordert dafür 21 Millionen Dollar Schadenersatz.

Jackson erklärte, Avram habe im Oktober 1999 die beiden Konzerte in Honolulu und Sydney mit der Begründung abgesagt, diese hätten vermutlich nicht den erhofften Umsatz eingebracht. Der "King of Pop" trug beim Betreten und Verlassen des Gerichtssaals eine Atemschutzmaske, mit der er sich seit Jahren vor Bakterien schützt.

"Free Michael"

Rund 100 jubelnde Fans begrüßten ihr Idol vor dem Gerichtsgebäude. Einige von ihnen hielten Schilder mit der Aufschrift "Free Michael". Jackson winkte ihnen zu und zeigte das "Victory"-Zeichen, bevor er in Begleitung von fünf Polizisten auf Motorrädern in seiner schwarzen Limousine davonfuhr.

Avrams Anwälte erklärten, die Forderung des Konzertveranstalters beziehe sich auf vorgestreckte Veranstaltungs- und Produktionskosten, übernommene Verbindlichkeiten und entgangene Einnahmen. Demnach schlossen Avram und Jackson im Frühjahr 1999 einen Vertrag über vier Konzerte, zwei Benefiz-Shows in Seoul und im Münchner Olympiastadion und zwei Shows zum Millenniumswechsel in Sydney und jenseits der Zeitzonengrenze in Honolulu.

Avram habe Jackson einen Vorschuss von einer Million Dollar bezahlt, sämtliche Extrakosten des Popstars übernommen und mit der Vorbereitung der Konzerte begonnen.

Ende einer langjährige Freundschaft

Im Oktober 1999 habe Jackson seinen Promoter ohne Angabe von triftigen Gründen darüber informiert, dass er die Konzerte zum Jahreswechsel nicht geben werde. Avram habe sich daraufhin um eine gütliche Einigung bemüht, zumal vertraglich ein Rücktrittsrecht ausdrücklich ausgeschlossen worden sei.

Die beiden Männer verbindet eine langjährige Freundschaft. Als der wegen Steuerhinterziehung verurteilte Konzertmanager im März 1998 seine Haftstrafe antrat, reiste Jackson an, um sich persönlich von ihm zu verabschieden.

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