Alexa Maria Surholt: "In unserer Wohnung hat jeder ein eigenes Zimmer"
"Natürlich bin ich jetzt, wo ich schlanker bin, kein besserer Mensch. Ich bin vom Energie- und Wohlfühllevel wieder da, wo ich vor der Diagnose meiner Hashimoto-Erkrankung war. Die Tatsache, dass ich mit mir selbst so happy bin, wirkt sich positiv auf alle möglichen Lebensbereiche aus. Auch auf meine Ehe." Sie lacht.
Ihr Mann und Sie sind seit 31 Jahren ein Paar, aber erst 2016 haben Sie – ganz romantisch in Weiß – geheiratet.
"Wir hatten gerade Hochzeitstag, am 9.9. Wir haben uns für alles sehr viel Zeit gelassen. Wir waren neun Jahre zusammen, bevor wir überhaupt in eine gemeinsame Wohnung gezogen sind."
Brauchen Sie beide auch in der Liebe Ihre Freiheiten?
"Ja. Wir lieben uns wirklich sehr. Aber wir sind beide vom Typ her so, dass wir es mögen, unabhängig zu sein. Ich finde es schlimm, wenn sich zwei Menschen, sobald sie in einer Beziehung sind, komplett dem anderen anpassen und dadurch ihre eigene Persönlichkeit verändern. In vielen langjährigen Partnerschaften fällt irgendwann der vorwurfsvolle Satz: "Du bist gar nicht mehr so, wie ich dich kennen und lieben lernte." Ich glaube, dass Paare, die nichts mehr miteinander anfangen können, oft zu nah aufeinander sitzen. Es ist wichtig, dass man auch in einer harmonischen Ehe die Möglichkeit hat, mal für sich zu sein, einen Schritt zurückzutreten und den anderen als eigenständige Persönlichkeit anzuerkennen. Nur so entwickelt man sich weiter. In unserer Wohnung hat jeder ein eigenes Zimmer. Wir haben allerdings ein gemeinsames Schlafzimmer."
Was arbeitet Ihr Mann?
"Jens ist Psychoanalytiker mit eigener Praxis, Dozent und Autor. Wir sind beide beruflich viel unterwegs. Die Dreharbeiten zu "In aller Freundschaft" finden in Leipzig statt. Wenn ich weg bin von zu Hause, telefonieren mein Mann und ich nicht miteinander. Ich komme lieber nach ein paar Tagen nach Hause und dann setzen wir uns mit einem Glas Wein hin und erzählen uns in Ruhe, was jeder erlebt hat. Ich habe als Schauspielschülerin eine Zeit lang als Telefonistin gejobbt, um Geld zu verdienen. Da musste ich pro Stunde 60 Telefonate führen. Aus dieser Zeit heraus rührt meine Abneigung gegen Telefongespräche."
Auch Adele hat ordentlich abgenommen. Seht hier neue Aufnahmen der erschlankten Sängerin.
Sie scheinen konsequent zu sein. Half Ihnen dieser Charakterzug, in kurzer Zeit so viel Gewicht zu verlieren?
"Sicher. Dabei ging es mir anfangs gar nicht darum, besonders schlank zu werden. Ich wollte einfach meine Lebensenergie zurück. Eine Freundin erzählte mir von der 21-Tage-Stoffwechselkur. Die habe ich gemacht. Gleichzeitig ließ ich mich auf mögliche Unverträglichkeiten testen und stellte fest, dass es mir gesundheitlich besser geht, wenn ich Weizen und Milch weglasse. Ich wurde jeden Tag vitaler und habe plötzlich Gewicht abgenommen wie noch nie in meinem Leben. Natürlich hatte auch ich in jungen Jahren gefühlt 150 000 Diäten ausprobiert und wurde dabei immer frustrierter. Erst jetzt, im Alter, habe ich durch die Ernährungsumstellung den für mich perfekten Weg gefunden, gesund, aber auch mit Genuss mein Wohlfühlgewicht zu halten."
"In aller Freundschaft"-Star: "Inzwischen passe ich bei manchen Teilen in Größe 40"
Welchen Sport machen Sie?
"Ich war schon immer ein Bewegungsmensch. Im Gegensatz zu meinem Kampfsport treibenden Mann bevorzuge ich Yoga und Pilates. Ich mag es, Körper und Atem in Einklang zu bringen."
Wie viele Kleidergrößen haben Sie inzwischen verloren?
"Drei. Letztes Jahr trug ich Konfektionsgröße 46, inzwischen passe ich bei manchen Teilen in Größe 40. Ich hatte immer schon verschiedene Größen im Kleiderschrank. Die ganz großen Sachen habe ich jetzt aussortiert. Überhaupt habe ich vieles reduziert und kaufe neue Kleidung nur noch bewusst. In meinem Schrank hängt weniger als in dem meines Mannes."
Ihr 19-jähriger Sohn ist aus dem Haus, macht eine Ausbildung. Bleibt da mehr Zeit für Sie als Paar?
"Absolut. Das ist großartig! Mein Mann und ich bereisen gern die Welt. Aktuell ist das nicht möglich wegen Covid-19. Also erkunden wir das Berliner Umland oder besuchen Architekturausstellungen. Wir stellen immer wieder fest, dass wir einfach gern gemeinsam Schönes erleben. Und das ist, wenn man verheiratet ist, nicht das Schlechteste."
Interview: Tanja May