„Zu traurig ist mein Herz“: Kati Witt konnte mit niemandem sprechen!

Der Tod ihrer Trainerin nimmt Kati Witt sehr mit

Der Tod ihrer Trainerin nimmt Kati Witt sehr mit

Foto: Soeren Stache/dpa
Von: SEBASTIAN KAYSER

Dieser Tod geht ihr besonders nah!

Ex-Eiskunstlauf-Star Katarina Witt (57) trauert um ihre frühere Trainerin Jutta Müller. Die war am Donnerstagmorgen im Alter von 94 Jahren in einer Senioren-Residenz in Bernau bei Berlin gestorben.

Katarina Witt (r.) mit ihrer am Donnerstag verstorbenen früheren Trainerin Jutta Müller

Katarina Witt (r.) mit ihrer am Donnerstag verstorbenen früheren Trainerin Jutta Müller

Foto: WITTERS

Unter ihr holte Witt 1984 und 1988 Olympia-Gold, vier WM- und sechs EM-Titel. Auch ihr Comeback für die Olympischen Spiele 1994 in Lillehammer, als Witt für das wiedervereinigte Deutschland startete, begleitete die in Chemnitz geborene Trainerin.

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Witt: „Als meine Trainerin, Frau Müller, am Donnerstag für immer ihre Augen schloss, flogen vor meinen, tausende Bilder der Erinnerung vorbei. Zahlreiche hat die Welt mit uns geteilt, viele gehören nur uns. Den endlosen Stunden beim Training, der Sportlerin mit ihrer Trainerin. Gemeinsame Triumphe und einsame Tränen.“

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Müller galt nicht nur als die beste Trainerin der Welt, sondern auch als die strengste. „Ohne Disziplin und Beharrlichkeit ist keine Weltklasse zu erreichen“, war ihr Credo. Und diese Disziplin hatte auch Witt, selbst beim Tod ihrer Trainerin.

Sie sagt: „Als ich die traurige Nachricht erhielt, machte ich das, was mir höchstwahrscheinlich auch Frau Müller beibrachte. Erstmal den Verpflichtungen nachkommen und funktionieren. In der Zwischenzeit erhielt ich so viele gefühlvolle, respektvolle und schöne Nachrichten von Freunden, ehemaligen Eiskollegen, Fans und Wegbegleitern. Alle voller Verehrung, Bewunderung und Hochachtung für ihre Lebensleistung. Sprechen konnte ich mit niemandem, zu traurig ist mein Herz.“

Auch nach dem Ende ihrer Laufbahn 1994 blieben beide eng miteinander verbunden. Als Witt Shows lief, trainierte sie dafür vorher mit Müller. Respekt voll bis heute nannte sie ihre Meisterin nur „Frau Müller“. Duzen kam für Witt nicht infrage.

„48 Jahre, fast mein ganzes Leben, war Frau Müller an meiner Seite. 20 Jahre als Trainerin, Mentorin und Lehrerin. Sie hat mich gefordert und gefördert. Unnachgiebig in der Sache, jedoch fair und stetig mit glühender Leidenschaft. Seit 28 Jahren ist sie ganz tief in meinem Herzen und wurde Teil meiner Familie“, so Witt.

Jutta Müller (M.) 2008 mit ihren großen Stars Jan Hoffmann, Gaby Seyfert, Katarina Witt und Anett Pötzsch (v. l. n. r.)

Jutta Müller (M.) 2008 mit ihren großen Stars Jan Hoffmann, Gaby Seyfert, Katarina Witt und Anett Pötzsch (v. l. n. r.)

Foto: Wolfgang Thieme/dpa

Schließlich richtet sie noch ganz persönliche Worte direkt an die Frau, die sie zu der machte, die sie heute ist: „Meine liebe Frau Müller, Sie waren eine würdevolle, außergewöhnliche Frau, eine einzigartige Trainerin und Grand Dame, der internationalen Eislauf-Welt. Ab heute bringen Sie den Engeln das Schlittschuhlaufen bei und bitte teilen Sie ruhig ein Stückchen Kuchen mit ihnen.“

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