Ulrike C. Tscharre lebt den Schauspieler-Traum

Wenn Ulrike C. Tscharre in "Letzter Moment" über den Bildschirm wirbelt, kann man sicher sein, dass jede Szene so gewollt ist, denn der Film wurde ihr auf den Leib geschrieben. Wie es dazu kam...
| (ili/spot)
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen
Peter (Matthias Habich) trifft auf die Braut Isabel (Ulrike C. Tscharre)
NDR/Georges Pauly Peter (Matthias Habich) trifft auf die Braut Isabel (Ulrike C. Tscharre)

Wenn Ulrike C. Tscharre im TV-Film "Letzter Moment" über den Bildschirm wirbelt, kann man sicher sein, dass jede Szene genauso gewollt ist, denn der Film wurde ihr auf den Leib geschrieben. Wie es dazu kam, erzählt die Schauspielerin im Interview.

Ulrike C. Tscharre (42, "Schöne Frauen") ist das passiert, was sich jede Schauspielerin wohl nur wünschen kann, der mehrfach ausgezeichnete Drehbuchautor und Regisseur Sathyan Ramesh ("Schöne Frauen", "Türkisch für Anfänger", "Göttliche Funken") hat seinen Film "Letzter Moment", der am heutigen Mittwoch um 20.15 Uhr im Ersten gezeigt wird, eigens für sie und ihren Filmpartner und Schauspielkollegen Matthias Habich (74, "Ein halbes Leben") geschrieben.

Filme mit Ulrike C. Tscharre und 13.000 andere Streifen gibt es bei Amazon Prime Instant Video. Gleich hier zum 30 Tage-Test anmelden - gratis!

Wie es zu diesem Resultat einer innigen Künstlerfreundschaft kam, hat die Wahl-Berlinerin im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt. Verraten hat sie dabei auch, wie ihre eigene Traumhochzeit aussehen würde und ob sie an die große Liebe glaubt.

Warum bedeutet Ihnen das TV-Drama "Letzter Moment" über einen bittersüße Romanze mit großem Altersunterschied und ungewöhnlichen Verwicklungen so viel?

Ulrike C. Tscharre: Der Film wurde für meinen Filmpartner Matthias Habich (Peter) und mich geschrieben. Sowas kommt ja nicht so oft vor. Auch weil Regisseur und Drehbuchautor Sathyan Ramesh und ich eng befreundet sind, war es schon etwas ganz Besonderes, in so einer persönlichen Umgebung arbeiten zu können.

Wie haben Sie und Sathyan Ramesh sich kennen gelernt?

Tscharre: Als ich noch auf der Schauspielschule war, habe ich durch Zufall mal ein Drehbuch von ihm in die Hände bekommen. Es wurde bis heute leider nicht verfilmt, ich fand es aber sehr besonders und wollte eine Rolle unbedingt spielen. Als ich ihn dann auf einer Theaterpremiere getroffen habe, habe ich ihm das einfach gesagt. Daraufhin sah er mich dann ganz freundlich an und sagte: "Das finde ich toll, ich fühle mich sehr geehrt, aber Nicolette Krebitz möchte das auch." Zu der Zeit kannte mich niemand. Also hatte sich das Thema für mich erledigt und das war auch in Ordnung. Gleichzeitig war es der Beginn unserer Freundschaft.

Apropos Studium, welche Jobs hatten Sie denn vor der Schauspielerei?

Tscharre: Gekellnert habe ich mindestens acht Jahre lang. Meinen ersten Ferienjob hatte ich mit 14. Seitdem habe ich jede Sommerferien drei Wochen lang gearbeitet. Da war vieles dabei: Kuchenbelegen beim Großbäcker, Akten sortieren, Scheinwerfer montieren, in einem Kleidergeschäft habe ich an der Kasse die Tüten gepackt...

Klingt nach viel Trubel. Mögen Sie denn dann die Einsamkeit?

Tscharre: Wenn man die Einsamkeit freiwillig sucht, um vielleicht etwas zu verarbeiten, dann ist sie nicht schlimm. Ganz anders ist es mit der Einsamkeit, in die man plötzlich geworfen wird.

Ist Einsamkeit für Künstler schwerer zu ertragen?

Tscharre: Fürs Malen oder Schreiben ist Einsamkeit sicher sogar notwendig, meine Kunst funktioniert dagegen nicht ohne andere Menschen. Anders sieht es mit der Vorbereitung aus. Wenn es die Zeit erlaubt, fahre ich mit dem Drehbuch gerne alleine eine Woche lang weg. Ich lese dann nicht ständig darin, manchmal liegt es einfach nur unter dem Kopfkissen, aber es arbeitet dann in mir. Weil ich in dieser Zeit sehr mit der Rolle beschäftigt bin, erlebe ich es nicht als Einsamkeit.

Glauben Sie an die große Liebe?

Tscharre: Ja, definitiv. Ich glaube aber nicht, dass es nur die eine große Liebe gibt.

Geheiratet haben Sie aber noch nicht. Wie sähe denn Ihre Traumhochzeit aus?

Tscharre: Klassisch in Weiß und mit roten Rosen kann ich mir für mich nicht vorstellen. Spontan in Las Vegas wäre ebenfalls nicht meins. Und am Strand klingt auch romantischer als es ist. Ich war zweimal auf den Seychellen, einem der schönsten Orte der Welt, und dort läuft man automatisch immer wieder an Hochzeitspaaren vorbei, die am Strand getraut werden. Romantisch finde ich das nicht. Mein Ideal wäre vielleicht mit Freunden und Familie ein paar schöne Tage an einem schönen Ort zu verbringen und zwischendurch zu heiraten.

Wie sähe dann Ihr Brautkleid aus?

Tscharre: Schick, aber nicht übertrieben. Einmal so richtig im Mittelpunkt zu stehen, brauche ich ja dank meines Berufes nicht.

Was halten Sie von Paaren mit großem Altersunterschied?

Tscharre: Der Altersunterschied spielt eine Rolle, denke ich, sowohl für den älteren als auch den jüngeren Part - auch wenn oft das Gegenteil gesagt wird. Man führt mit Sicherheit eine andere Art von Beziehung als ähnlich alte Partner. Trotzdem funktioniert jede Partnerschaft nach ihren eigenen Regeln gut oder nicht so gut, insofern ist das Alter doch wieder egal.

Was halten Sie von Vernunftehen?

Tscharre: Für mich kann ich mir eine Vernunftehe nur schwer vorstellen. Ich glaube aber schon, dass unter gewissen Umständen aus einer Freundschaft eine Beziehung werden kann. Man kann lernen, sich zu lieben. Und warum sollte man dann nicht auch heiraten? Die großen Erwartungen, die oft viel kaputt machen, fallen in so einer Beziehung jedenfalls weg. Romantischer finde ich aber schon, aufeinanderzutreffen und zu spüren: Das ist der Mensch, mit dem ich mein Leben verbringen will.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.